Das Hölty-Gymnasium Wunstorf arbeitet aktiv mit an der Gestaltung eines geeinten Europas in Vielfalt.
Hölty-Gymnasium Wunstorf actively participates in shaping a united Europe in diversity.
Wir unterstützen unsere Schülerinnen und Schüler dabei, ihre individuelle Identität als Bürger der Europäischen Union zu finden.
We support our students in developing and finding their individual identity as citizens of the European Union.
Welcome fellow European citizens,
and a special welcome to those whose curiosity might be aroused.
We would like to invite schools from other European countries to join our project ‚Laudes Comeni‘, which you will learn about now.
This is the background:
One of our Latin teachers wrote a hymn on a 17th century Czech philosopher and teacher, Johann Amos Comenius, who is considered to have initiated the modern way of teaching. In the 1990 the European Union even created an educational programme named after him.
And this is the idea of the project:
The hymn is called ‚Laudes Comeni‘ and you are encouraged to set its lyrics to music. So far schools from the following countries have contributed their versions of the hymn: Denmark, Italy, Sweden and Germany (see and listen to them below).
But Europe is made of many more countries! So, where are all the others?
If you feel inspired by this idea, do not hesitate: Copy the lyrics of the hymn ‚Laudes Comeni‘, create your own musical version, and send it to our school office! (Re: Laudes Comeni)
E-Mail: sekretariat@hoelty-gymnasium.de
This is our motto: „United in diversity!“
„Unite, Europe, Unite“ als MP3
gesungen vom Hölty-Chor
Notenblätter „Unite, Europe, Unite“
Informationen zum Aufbau der Hölty Europa-Hymne
Der Chortitel Unite, Europe, Unite ist so angelegt, dass viele Elemente europäischer Einigung erfasst werden: So beginnt ein Sologesang, der die Individualität des Einzelnen betont. Gleichzeitig wird durch den einsetzenden Bass (‚in Brüderlichkeit‘) aufgezeigt, dass hier ein Gespräch stattfindet (Bedeutung der Kommunikation). Die Vielfalt Europas geht aber deutlich über den Gedankenaustausch nur zweier Partner hinaus, deshalb füllt sich langsam das durch Sopran und Bass geschaffene Angebot mit dem Alt und Tenor.
Die Wiederholungen zum Schluss des Liedes sollen deutlich den Aufforderungscharakter des Liedes betonen und sind deshalb bewusst gleich gehalten worden. Diese Botschaft soll durchdringen.
Johann Amos Comenius (1592-1670)
Selbst nach harten Schicksalsschlägen verlor Johann Amos Comenius nie seinen Glauben an die Güte des Menschen. Der tschechische Theologe, Philosoph und Pädagoge war überzeugt von der menschlichen Bildungsfähigkeit und der grenzenlosen Fassungskraft des Geistes. Comenius entwickelte die erste systematisch aufgebaute Pädagogik der Neuzeit auf der Basis der Muttersprache und entwarf das erste Bilderbuch für Kinder.
Der Orbis sensualium pictus (Die sichtbare Welt), oft auch als Orbis pictus bezeichnet, war ein in Europa vom 17. bis zum 19. Jahrhundert weit verbreitetes Jugend- und Schulbuch. Der aus Mähren (damals unter der Böhmischen Krone) stammende Theologe Johann Amos Comenius verfasste das Werk in seiner Zeit in Patak am Bodrog (heute Sárospatak in Ungarn), wo er als Lehrer tätig war. Die erste Spur des „kleinen Büchleins“, wie er es nannte, ist ein Probeabdruck von 1653 mit lateinischen Texten unter dem Titel Lucidarium. Die erste zweisprachige Ausgabe erschien 1658 in Nürnberg.
Das Hölty-Gymnasium Wunstorf besitzt eine Originalausgabe.
Geeintes Europa in Vielfalt!
Als Koordinierungsschule des Comenius-Projekts Mensch – Natur – Technik baten wir 1997 unsere Projektpartnerschulen, die von unserem Kollegen Eberhard Kaus geschriebene Comenius-Hymne zu vertonen. Die Ergebnisse sprechen für sich. Laudes Comeni
Audiodateien
Version Hölty-Gymnasium Wunstorf, Deutschland
Musik: Christian Pütter
Gesang: Burkhard Jonczyk, Friedrich Kampe, Eberhard Kaus, Christian Pütter, Gerhard Wilhelm
Version Esbjerg Statsskole, Dänemark
Version Istituto Tecnico Commerciale „Da Passano“, La Spezia, Italien
Version Sunnerboskolan Ljungby, Schweden
Versus rhythmicos Latinos composuit Eberhardus Kaus
(1997)
1. Orbem pictum,
sed non fictum
cunctis praebet manibus,
ut mortales mentis luce
Deo vero noscant duce
mundum suis sensibus.
R: Nobis vincula iuncturis
amicitiae et iuris
gentium communio
duce fit Comenio.
2. Peregrinans,
sed non errans
fidem parat mutuam;
pacem condens inter reges
moribus coniungit leges,
linguae pandit ianuam.
R: Nobis vincula iuncturis
amicitiae et iuris
gentium communio
duce fit Comenio.
Lobgesang auf Comenius
(möglichst zeilengetreue Prosaübersetzung)
1. Eine gemalte Welt[1],
aber keine erfundene,
gibt er in alle Hände,
damit die Menschen im Licht des Geistes[2],
unter Führung des wahren Gottes
die Welt mit ihren eigenen Sinnen erfahren.
R: Für uns, die die Bande knüpfen wollen
der Freundschaft und des Rechts,
entsteht die Gemeinschaft der Völker
unter Comenius’ Führung.
2. Wandernd,
doch nicht umherirrend[3],
schafft er gegenseitiges Vertrauen;
Frieden stiftend unter Königen[4],
verbindet er mit Sittlichkeit die Gesetze,
öffnet er die Tür zur Sprache.
R: Für uns, die die Bande knüpfen wollen
der Freundschaft und des Rechts,
entsteht die Gemeinschaft der Völker
unter Comenius’ Führung.
[1] Vgl. Comenius’ bekanntes Unterrichtswerk „Orbis sensualium pictus“ (1658).
[2] Z.4 – 6: Anspielung auf die Erkenntnisstufen nach Comenius: Sinne, Vernunft (vgl. mens „Geist“) und Offenbarung.
[3] Hier und im Folgenden soll nach der Lehre (Strophe 1) das Leben des Comenius im Mittelpunkt stehen. Sed non errans deutet an, dass Comenius’ durch die äußeren Verhältnisse erzwungenes, unstetes Wanderleben nicht mit einer inneren Orientierungslosigkeit einherging.
[4] V.4-6 der 2.Strophe weisen auf Comenius’ Verdienste um die Völkerverständigung hin. Sie enden mit einem weiteren Titel-Zitat: In seiner „Ianua linguarum reserata“ („Entriegelte Sprachentüre“) bereitete Comenius in Form eines Lateinlehrbuches enzyklopädisches Sachwissen für die Jugend auf.