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„Wunstorf erzählt“: 3. März bis 14. Mai 2024 in der Stadtkirche Wunstorf

Das Forum Stadtkirche startet mit „Wunstorf erzählt“ in das diesjährige Ausstellungsprogramm. Gemeinsam mit dem Hölty-Gymnasium zeigt der Verein in der Stadtkirche von Schülerinnen und Schülern illustrierte „Wunstorfer Geschichten“. Die Ausstellung wird am Sonntag, den 3. März 2024, um 17 Uhr im Rahmen einer Vernissage mit musikalischer Umrahmung eröffnet.

Die beiden verantwortlichen Lehrerinnen, Katja Ippisch und Ulrike Tittel, besprachen zur Einführung in das Thema „Bilder zu Texten“ zunächst das Märchen „Hänsel und Gretel“ von Jacob und Wilhelm Grimm mit Illustrationen von Susanne Janssen. Diese moderne Version des bekannten Märchens, für die die Illustratorin 2008 den Deutschen Literaturpreis gewonnen hat, diente den Schülerinnen und Schülern als Vorlage für die anschließende Praxisaufgabe. In dieser sollten sie sich von einer Wunstorfer Anekdote, einer Begebenheit aus den umliegenden Orten oder einer Erzählung ihrer Großeltern zu einer originellen Bilderreihe anregen lassen. Stadtarchivar Klaus Fesche und Hans Hanebuth, Mitglied des Forums Stadtkirche, steuerten allerlei Wunstorfer Geschichten bei. Darüber hinaus standen viele Bücher und Aufzeichnungen über Wunstorf zum Stöbern und Recherchieren zur Verfügung. Individuell wurde dann eine Geschichte ausgewählt, die in vier bis acht Bildern in der Montagetechnik nach Susanne Janssen in Form eines gefalteten Leporellos umgesetzt wurde.

Als zweiter Schritt folgte die Gestaltung einer großformatigen, malerischen Collage auf Grundlage des zuvor gefertigten Leporellos. In der Ausstellung sollen die entstandenen 35 großformatigen Werke für sich stehen und ihre volle Wirkung entfalten, werden aber dennoch zusammen mit den kleinformatigen Leporellos präsentiert, durch die sich der Besucher über den Kontext der jeweiligen Wunstorfer Geschichte informieren kann. So entsteht eine spannende Wechselwirkung zwischen den großen und kleinen Werken, einem Hin- und Herschauen zwischen Bild und Buch und somit zwischen Kunst und Geschichte.

Das Bild der zwei Figuren, die mit geschlossen Augen dem Betrachter gegenüberstehen, wurde von der Schülerin Fiona Edekobi (Jg. 12) extra für das Ausstellungsplakat angefertigt. Es beruht auf dem Motiv „Eyes Wide Shut“, das ein typisches Stilmittel der Illustratorin Susanne Janssen ist. Aus Sicht der Künstlerin sehen ihre Protagonisten mit geschlossenen Augen viel mehr, richten ihren offenen, wachen Blick nach innen, um das Geschehen zu analysieren, zu reflektieren und somit auch zu einer Lösung ihrer Situation zu gelangen. Gleichzeitig wirken sie aber auch sehr unschuldig sowie verletzlich und nehmen der dramatischen Situation ihren Schrecken und ihre Härte. Katja Ippisch erläutert: „Bezogen auf die Ausstellung bietet sich das Stilmittel der geschlossenen Augen für das Plakat regelrecht an, da sich unsere Schülerinnen und Schüler aus dem großen Schatz von Wunstorfer Geschichten neben lustigen zum Teil auch an sehr dramatische, tragische und melancholische Themen herangewagt haben.“ So wurden Texte zur Hexenverbrennung ebenso illustriert wie auch die Geschichte des Wunstorfer Feuerteufels, aber auch jüdische Schicksale. „Wunstorf hat viel erlebt und kann uns einiges davon erzählen“, resümiert Ippisch und ist sich dabei sicher: „Für viele Geschichten jedoch ist es besser, die Augen – reflektierend – kurz zu schließen, damit die Tragik und Dramatik abgemildert wird.“

Der Eintritt ist frei; die Veranstalter freuen sich über Spenden. Außerhalb der regulären Öffnungszeiten der Stadtkirche (Dienstag: 10-12 Uhr und 15-17 Uhr, Mittwoch/ Donnerstag: 15-17 Uhr sowie Freitag: 10-12 Uhr) kann die Ausstellung natürlich auch im Rahmen aller weiteren Veranstaltungen des Forums oder der Stifts-Kirchengemeinde bis zum 14. Mai 2024 in der Stadtkirche besucht werden.

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