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Liverpool 2023

Endlich war es wieder soweit: nach drei Jahren Zwangspause konnten die bilingualen Geschichtskurse des 9. und 10. Jahrgangs nach den Osterferien wieder nach Großbritannien fahren, um im Norden Englands mit York, Liverpool und Manchester drei vollkommen unterschiedliche Städte kennenzulernen.

Nachtfähre nach Rotterdamm – Hull

Über Rotterdam ging es zunächst bei stürmischer See mit der Nachtfähre nach Hull, von dort  – immer noch leicht schwankend – direkt nach York, um in dieser mittelalterlichen Stadt nicht nur im National Railway Museum die Entwicklung der Eisenbahn anhand zahlreicher Exponate in Echtgröße zu bestaunen, sondern auch, um den Schmetterlingen zu folgen und in der Altstadt durch die Gasse zu gehen, die J. K. Rowling als Vorbild der Winkelgasse diente.

 

 

 

York: The Shambles – das Vorbild der Winkelgasse

Unser Quartier bezogen wir in Liverpools Jugendherberge, die strategisch günstig zwischen liebevoll restaurierten ehemaligen Hafenanlagen, dem Albert Dock, und einer modernen Innenstadt liegt. Ein Nebeneinander von Geschichte und Moderne, das uns in Liverpool auf Schritt und Tritt begegnen sollte: Von hier aus waren im 19. Jahrhundert Schiffe aufgebrochen, um Sklaven aus Afrika nach Amerika, und von Amerika Baumwolle zurück nach England zu bringen, die Beatles hatten hier ihren  Siegeszug rund um den Globus angetreten und zu Beginn der 80er Jahre hatte hohe Arbeitslosigkeit zu Ausschreitungen und Unruhen geführt. Mittlerweile ist Liverpool eine wirtschaftlich prosperierende Stadt, kultureller Hotspot und beliebter Drehort für Filme wie Batman oder Serien wie Peaky Blinders. Als wir dort waren, konnten wir wegen des gerade stattfindenden Grand Nationals, des größten englischen Pferderennens, überall in Straßen und Restaurants gewagte Outfits und Kopfbedeckungen bestaunen – den Eurovision Song Contest dagegen verpassten wir knapp.

 

Manchester

Ein Tagesausflug nach Manchester brachte uns danach ins Herz der industriellen Revolution – dem im Museum of Science and Industry ein Denkmal gesetzt ist. Obwohl Teile der Ausstellung zur Zeit gerade umgestaltet werden, war es doch beeindruckend, die Webstühle, die man bisher nur aus Geschichtsbüchern kennt, im Original zu sehen und sich vorzustellen, wie Kinder bei ohrenbetäubendem Lärm unter den Webstühlen Fäden reparieren mussten. Auch in Manchester gab es genug Gelegenheit die Stadt selbst zu erkunden, was unsere Schüler zu nutzen wussten: sei es, um  eine Ausstellung im Kunstmuseum zur Geschichte der Frauenbewegung oder eine Fotoausstellung in der Public Library zur Geschichte der Rockmusik zu besuchen, oder um entlang der Kanalisation zu wandern oder in Parkanlagen auszuruhen.

Stadtführung durch Liverpool – Beatles

In Liverpool blieb am Abfahrtstag noch genug Zeit, um eigenen Interessen nachzugehen: die Beatles Story, ein Museum, das den transatlantischen Dreieckshandel dokumentierte, ein Ableger der Tate Gallery, ein Besuch im Fußballstadion oder das Mitfeiern eines Gottesdienstes – das Hölty war überall! Viel zu schnell ging es dann wieder nach Hause – dieses Mal zum Glück bei ruhigerer See.

Dr. A. M. Senst

 

 

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