Kinema-Drittortbegegnung in Göttingen
80 Schülerinnen und Schüler aus Niedersachsen, der Normandie und der Académie d´Aix-Marseille trafen sich vom 09. bis 13. Mai in Göttingen zur Kinema-Drittortbegegnung, darunter fünf Schüler*innen des Hölty-Gymnasiums. Unter der Anleitung ihrer Lehrkräfte führten sie als Botschafter*innen ihrer Schulen das weiter, was vor Ort im laufenden Schuljahr bereits angebahnt wurde. Im Unterricht beschäftigten sich die Schüler*innen zuvor mit dem Film Les Magnétiques von Regisseur Vincent Maël Cordona; die ihnen zugeordneten französischen Partnerkurse mit dem Film der Regisseurin Julia von Heinz Und morgen die ganze Welt. Nach dem Kinobesuch in Hannover wurden die Filme zunächst analysiert. Parallel dazu erfolgte ein persönlicher Austausch unter den Schüler*innen mit Hilfe der DFJW-Plattform Teletandem und die Entwicklung kreativer deutsch-französischer Kommunikationsprojekte; in diesem Jahr war das Thema unserer Tandem-Gruppe: „Klappe und Feder/Le clap et la plume: Gestaltung von Radiosendungen und Filmkritiken“. Darüber hinaus gab es auch in diesem Jahr zwei Filmgespräche mit echten Hochkarätern, nämlich den Regisseur*innen Julia von Heinz und Vincent Maël Cordona selbst, durchgeführt per Videokonferenz. So konnten die Schüler*innen ihre Fragen zu den Filmen und Hintergründen mit den Verantwortlichen direkt klären.
In Göttingen stand dann die Filmproduktion im Mittelpunkt. Neuen Input lieferte der Film Twist à Bamako /Mali Twist, von Robert Guédiguian, ein renommierter französischer Regisseur und Filmproduzent mit deutsch-armenischen Wurzeln. Anschließend an die Filmprojektion im wunderschönen Kino Lumière stand Guédiguian im Filmgespräch den Schülerinnen und Schülern für ihre Fragen zur Verfügung. Die Zeit in der Jugendherberge in Göttingen war geprägt von intensiver Arbeit an Skripten und Storyboards für vielfältige Film- und Theaterproduktionen, die zentrale Motive der drei Kinema-Filme aufgriffen und kreativ weiterdachten.
Als verbindendes Element tauchten immer wieder die Themen Aufbruch, Engagement, Widerstand, Musik, aber auch der Twist auf, der sowohl in den filmischen Produktionen als auch live auf der Bühne getanzt wurde – und neben der Bewegung für sehr viel Spaß sorgte. Über den körpersprachlichen Ausdruck hinaus nutzten die Schüler*innen konsequent die Zielsprache des anderen Landes – und wurden dabei von Tag zu Tag souveräner.
Beim Stadtspaziergang in Göttingen war das Hauptthema Urban Bodies, das von unserer deutsch-französischen Gruppen ebenfalls sehr kreativ umgesetzt wurde. Ein Spezialitätenabend sorgte für kulinarische Highlights aus allen beteiligten Regionen Frankreichs und Niedersachsens. Der Abschlussabend, moderiert von Johannes Wilts als Vertreter des Niedersächsischen Kultusministeriums, zeigte die sehr gelungenen Film-und Theaterproduktionen der jeweiligen Tandemgruppen. Auch in diesem Jahr waren das soziale Miteinander und die Freude an der gemeinsamen Arbeit in der gesamten Gruppe äußerst beeindruckend, Kontakte bestehen bis heute.
Ein herzliches Dankeschön an alle Beteiligten!
P. Franke